Ein Mini-Reiseführer 3

Sehenswert
Ein Mini-Resefürer durch Jarosław

Nicht weit vom Orsetti-Haus befindet sich das Gruszewiczowski-Haus, dem man auch Aufmerksamkeit widmen sollte und insbesondere seiner Großen Stube mit der hervorragenden Passionspolychromie.

An der Ostsseite des Marktplatzes steht das sogenannte Marysieńka-Haus mit der in Jarosław einzelnen klassizistisch beeinflussten Fassade. Das Haus verdankt seinen Namen der Mitbesitzerin der Stadt Maria Kazimiera Sobieska und wird unter anderen von der für die Stadt verdienstvollen Gemeinschaft der Liebhaber von Jarosław genutzt.

Auf dem weiteren Weg sollte man das Rydzikowy-Haus besichtigen, das ein klassisches Beispiel des "Jaroslawer Bürgerhauses" darstellt. Charakteristisch ist hier der Lichthof - eine Art durch Dachfenster beleuchteter Binnenhof. Bürgerhäuser dieser Gestalt, den Bedürfnissen des Großhandels angepasst, orientieren sich an Vorbildern der für den Orient typischen Häuser genannt Fonduku. Mit dem Handel sind auch Keller verbunden, oft bis zu drei Stockwerken tief und unter allen Gebäuden der Altstadt befindlich. Sie sind auch außerhalb der Altstadt zu finden. Die Keller dienten als Speicher für die zu den Jaroslawer Jahrmärkten gebrachten Waren.

In dem Rydzikowy-Haus befindet sich Die Feliks Zalewskis Unterirdische Touristische Route. Die Route ist ein Zug der Fußwege und Kammer geeignet für Besichtigung. Sie ist 150 Meter lang und das tiefste Stockwerk liegt hier etwa 8,5 Meter unter der Erde.

Wieder auf der Erdfläche gehen wir über den Marktplatz hinüber. An seiner Westseite befindet sich ein großer leerer Platz - der St.Michael-Platz, ehemals durch die Pfarrkirche und einen Friedhof besetzt. Als eine multikulturelle Stadt war Jarosław in seiner langen Geschichte von Menschen verschiedenartiger Konfessionen bewohnt.

Mehrere Gotteshäuser sind hier im Laufe der Jahrhunderte entstanden. Zu den ältesten gehörte die bis heute leider nicht mehr erhaltene Pfarrkirche. Es war eine herrliche, anfänglich gotische Allerheiligen-Kirche, im Jahre 1523 in die Würde einer Kollegiatskirche eingesetzt. Die Kirche mit angebauten Kapellen, mit der Stiftskapelle und dem fast 60 Meter hohen Turm, in der ersten Hälfte des 17. Jh. von der Figur von St. Michael bekrönt, herrschte über die ganze Stadt. Wegen des schlechten technischen Zustands wurde sie Anfang des 19. Jh. abgetragen.

In der Nähe vom Platz verläuft die Opolskastraße, einst Jüdische Straße und später Koziastraße genannt. Die hier befindliche Synagoge, Anfang des 19. Jh. errichtet, funktionierte bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Nach der Beseitigung der Kriegsschäden nutzt das Gebäude die Kunstoberschule und in der letzten Zeit auch die Staatliche Berufshochschule.

Auf einem Platz gegenüber der Synagoge befindet sich ein kleines hölzernes Denkmal gestiftet von der ungarischen Nation zum Andenken von Leon Czechowski, dem Helden polnischer und ungarischer Aufstände.

Die anliegende Węgierskastraße führt zum wiederhergestellten Teil des Krakauer Tores und der Wehrmauer mit dem Graben. Das Krakauer Tor, errichtet im Renaissance Stil, war bereits um die Wende des 18. zum 19. Jh. vorhanden. Einerseits schloss es die Stadt, andererseits öffnete es sie für Kaufleute und andere Gäste.

Krystyna Kieferling, Zofia Kostka-Bieńkowska

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